You are currently viewing Freunderlwirtschaft

Freunderlwirtschaft

Warum du deine Freunde nicht dazu motivieren sollst deine Beiträge zu liken.

Voller Euphorie schreiben wir unseren ersten Beitrag oder nehmen unser erstes Video für die sozialen Medien auf.

Was dann folgt, ist oft der gleiche, logisch erscheinende Schritt: Wir laden all unsere Freunde ein, unseren Beitrag zu liken, zu teilen oder zu kommentieren – in der Hoffnung, dadurch mehr Reichweite zu generieren.

Diesen Schritt wiederholen wir auch beim zweiten, dritten und allen weiteren Beiträgen. Doch die Reichweite bleibt oft enttäuschend gering. Aber warum?

Weil wir den Algorithmus damit verwirren. Lasst mich das kurz erklären:

Ein Algorithmus analysiert euer Verhalten in den sozialen Medien. Er bewertet, wie wichtig euer Beitrag ist, ob er einen Mehrwert bietet, welche Bilder ihr verwendet und an wen ihr eure Botschaft richtet.

Algorithmen nutzen künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Deep Learning, um das Nutzerverhalten zu analysieren. Trotz all dieser Technologien basieren sie letztlich auf mathematischen Berechnungen, die versuchen, komplexe Zusammenhänge zu erfassen.

Und genau hier liegt das Problem. Wenn wir beispielsweise einen Artikel über Künstliche Intelligenz veröffentlichen und unsere Freunde einladen, diesen zu unterstützen, senden wir widersprüchliche Signale an den Algorithmus. Denn vielleicht interessiert sich meine Freundin eher für Fashion, während mein Kumpel ein Motorsport-Fan ist. Diese unterschiedlichen Interessen führen dazu, dass der Algorithmus Schwierigkeiten hat, die Zielgruppe richtig zu definieren.

Das Ergebnis: Der Algorithmus kann eure Inhalte nicht eindeutig einordnen, und die Reichweite bleibt gering. Deshalb ist es besonders wichtig, den Kanal zu Beginn organisch wachsen zu lassen. Es ist nicht per se falsch, Freunde einzubinden, aber achtet darauf, dies in einem passenden Kontext zu tun, um die Zielgruppe nicht zu verwässern.

Noch wichtiger: Finger weg von gekauften Followern! Sie bringen in der Regel keine echten Interaktionen und verwirren den Algorithmus eher, als dass sie helfen. Diese Follower haben meist nicht die Qualität, die euer Profil beim Wachstum unterstützt.

Sollten wir jetzt komplett darauf verzichten, Freunde einzubinden? Nein, das ist nicht notwendig. Aber gebt dem Algorithmus Zeit, euch und euren Kanal kennenzulernen. Zu einem späteren Zeitpunkt können eure Freunde unterstützen, ohne die Analyse des Algorithmus negativ zu beeinflussen.

Ein Social Media Auftritt – oder jeder einzelne Beitrag – ist im Grunde eine Präsentation im Netz und sollte auch so behandelt werden. Das bedeutet, ihr müsst sowohl die Zielgruppe im Blick haben als auch darüber nachdenken, wie euer Beitrag auf jeden Einzelnen wirkt – und dabei auch den Algorithmus berücksichtigen.

Servus mit´nander
Euer Alexander

Schreibe einen Kommentar